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Zusammen mit ihrer Schwester, der ORP Grom, war die ORP Błyskawica das modernste Vorkriegsschiff der polnischen Marine. Einige Tage vor dem Überfall der Deutschen auf Polen, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, lief sie mit zwei anderen polnischen Zerstörern von Polen nach England aus. Unter dem Kommando der Royal Navy nahm die Błyskawica an Marinemanövern vor Narvik während der deutschen Invasion in Norwegen teil, wurde 1940 bei der Evakuierung britischer und französischer Truppen aus Dünkirchen im Rahmen der »Operation Dynamo« eingesetzt und eskortierte Geleitzüge auf dem Atlantik.
Ab 1942 war die Błyskawica an der alliierten Befreiungsoffensive beteiligt, zuerst an der Landung in Algier im November des gleichen Jahres, als die Artilleristen des Schiffes angeblich einen deutschen Jagdbomber abschossen. Dabei erlitt der Zerstörer jedoch selbst schwere Verluste und Schäden. Bis Mitte 1943 kreuzte die Błyskawica im Mittelmeer, wo sie bei vorbereitenden Maßnahmen für die Landung der Alliierten auf Sizilien eingesetzt wurde.
Nach umfänglichen Reparaturarbeiten kam die Błyskawica in einem alliierten Verband bei der »Operation Overlord« – der Landung in der Normandie – zum Einsatz. Zusammen mit anderen polnischen, kanadischen und britischen Zerstörern übernahm sie den Geleitschutz für die Landungstruppen. In der Nacht des 8. Juni 1944 gerieten die Schiffe in ein Artillerieduell um die französische Insel Ouessant, bei dem die Deutschen eine Niederlage erlitten und zwei Zerstörer verloren. Bis Anfang 1945 diente die Błyskawica als Patrouillen- und Eskortschiff in der Bucht von Biskaya und auf dem Ärmelkanal. Ihr letzter militärischer Einsatz war die Versenkung übergebener deutscher U-Boote im Zuge der »Operation Deadlight« im November und Dezember 1945.
1947 kehrte die ORP Błyskawica nach Polen zurück. Seit 1976, nach weiteren 20 Jahren im Dienst der polnischen Marine, kann sie als Museumsschiff im Hafen von Gdynia (Gdingen) besichtigt werden und gehört zum nahegelegenen polnischen Marinemuseum.