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Ermordung von zwei amerikanischen Soldaten

  • Klever Str. 4, 47559 Kranenburg, Germany

Am 17. September 1944 wurden in Wyler zwei Besatzungsmitglieder eines abgestürzten amerikanischen Transportflugzeuges gefangengenommen und nach Kranenburg gebracht. Vor dem Bürgermeisteramt trafen sie auf eine Gruppe uniformierter Männer, darunter den 35-jährigen Sturmabteilung Offizer Ludwig Klüttgen. Obwohl die Gefangenen die Arme hinter dem Kopf verschränkt hielten, zog Klüttgen seine Waffe und schoss nacheinander auf die beiden Soldaten. Der erste war sofort tot. Der zweite wurde kurze Zeit später auch erschossen.

Über die Umstände dieses Verbrechens gibt es eine Fülle von Informationen, weil die Staatsanwaltschaft in Kleve sofort mit Vorermittlungen begann und Zeugen vernahm. Die Staatsanwaltschaft versuchte den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, aber eine ‘Anweisung höheren Orts’ verhinderte, dass Klüttgen festgenommen wurde.

Der Fall Klüttgen ist kein Einzelfall, sondern Teil eines vom NS-Regime bewusst initiierten Phänomens. Die historische Forschung geht heute von hunderten sogenannten ‘Fliegerlynchmorden’aus. Mit der Ratifizierung der Genfer Konvention von 1929 hatte sich auch das Deutsche Reich verpflichtet, Kriegsgefangene aus den Unterzeichnerstaaten mit Menschlichkeit zu behandeln und sie insbesondere gegen Gewalttätigkeiten, Beleidigungen und öffentliche Neugier zu schützen. Vergeltungsmaßnahmen waren strikt verboten. Doch seit Sommer 1943 setzte eine intensive, von der NS-Führungsspitze gelenkte Propagandakampagne von „einer vorgeblich moralisch gerechtfertigten Rache der deutschen Bevölkerung für die im Feuersturm vernichteten Städte und umgekommenen Familienmitglieder“ ein. Dies betraf besonders die alliierten Flugzeugbesatzungen, die von den Nationalsozialiaten so genannten ‘Terrorflieger’, denen der Status der geschützten Kriegsgefangenen entzogen wurde. Später wurde dies auch auf die Fallschirmspringer übertragen, die über den Luftraum in das deutsche Hoheitsgebiet eindrangen. Es war besonders aus der Reichskanzlei wurde die Stimmung zusammen mit Joseph anheizte.
So wurde der Weg für die Verbrechen bereitet, die von Seiten des NS-Regimes zwar nicht befohlen, aber begünstigt wurden. Es ist verständlich, dass die Morde an alliierten Soldaten zu den Verbrechen gehörten, die unmittelbar nach Kriegsende als erste juristisch aufgearbeitet wurden.

Schon im Sommer 1945 begannen die ersten Prozesse der Amerikaner und Briten. Hauptverhandlungsort des US-Militärgerichtes war Dachau. Hier fanden über 200 sogenannte ‘Fliegerprozesse’ statt. Unter den Angeklagten befand sich auch Ludwig Klüttgen. Er wurde am 12. August 1947 zum Tode verurteilt und am 29. Oktober 1948 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg am Lech hingerichtet.

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