Die polnische Freiheitskämpferin Danuta Siedzikówna (geboren 1928) schloss sich 1943 der Polnischen Heimatarmee an, um ihren Teil zur Beendigung der deutschen Besatzung beizutragen. Während des kommunistischen Regimes in Polen war sie weiterhin im Widerstand aktiv. Sie arbeitete als Kurier, wurde aber von der Geheimpolizei festgenommen. 1946 wurde sie exekutiert und in einem anonymen Grab beerdigt.
Danuta Siedzikówna alias »Inka«(1928-1946) war im Osten Polens zuhause und erlebte das Grauen sowohl der deutschen als auch der sowjetischen Besetzung ihres Heimatlandes. Ihr Vater wurde 1940 nach Russland deportiert, ihre Mutter 1943 von der Gestapo ermordet. Die damals 15 Jahre alte Waise Danuta beschloss, sich der Heimatarmee anzuschließen, einer bewaffneten polnischen Widerstandsbewegung, die der polnischen Exilregierung in England gegenüber loyal war. Im Rahmen der Untergrund-Ausbildung der Heimatarmee erhielt sie eine medizinische Schulung und arbeitete als Krankenschwester. Im Juni 1945 wurde Danuta von der kommunistischen Geheimpolizei festgenommen, aber schon bald von Partisanen aus der Gefangenschaft befreit. Um nicht erneut verhaftet zu werden, änderte sie ihren Namen und ging in den ehemals deutschen Teil Ostpreußens, der heute zu Polen gehört. Dort arbeitete sie bei der Forstverwaltung, blieb aber mit dem anti-kommunistischen Widerstand in Verbindung. Sie gab sich den Decknamen »Inka«, sehr wahrscheinlich ein Hinweis auf das mächtige und fast unbesiegbare gleichnamige Volk im alten Peru. Als Kurier kam sie am 20. Juli 1946 nach Gdańsk (Danzig), wo sie ein weiteres Mal festgenommen und inhaftiert wurde. Trotz Schlägen und Folter weigerte sich Danuta, die Namen ihrer Kontaktpersonen im Untergrund preiszugeben.
Am 3. August 1946 wurde »Inka« zum Tode verurteilt. Drei Wochen später, nur wenige Tage vor ihrem 18. Geburtstag, wurde sie in einem Keller des Stadtgefängnisses erschossen. Am 11. November 2006, dem polnischen Unabhängigkeitstag, erhielt Danuta posthum den Orden Polonia Restituta. Am 28. August 2016, 70 Jahre nach ihrer Hinrichtung, wurde ein Staatsbegräbnis für sie und ihre Kameraden abgehalten.