Helene Palms Familie wollte den Ort Vossenack, wo sie seit Generationen lebte, nicht verlassen, wegen der dort stattfindenden Kämpfe aber konnten sie nicht bleiben. Schließlich zur Flucht gezwungen, führte sie ihr Weg nach Sachsen, wo sie unter dem Ansturm der sowjetischen Armee erneut um ihr Leben fürchten mussten. Als sie 1945 zurückkehrten, lag ihr Haus in Trümmern.
Die damals 18 Jahre alte Helene Palm lebte bis 1944 mit ihrer Familie in Vossenack, als der Krieg den Hürtgenwald erreichte. Wie viele ihrer Nachbarn hoffte auch ihre Familie, dass die Front rasch über ihren Ort hinwegziehen würde, es stellte sich aber heraus, dass Vossenack vier Monate lang im Frontgebiet liegen sollte.
Bei Ausbruch der Kämpfe versteckten sich die Palms im Keller. In den nun folgenden Wochen versuchten sie zu fliehen, indem sie durch den Ort hindurch von Haus zu Haus und von Keller zu Keller wechselten. Eines Nachts versteckten sie sich in einer Höhle südlich des Ortes, da sie aber zwei kleine Kinder und ein krankes Baby bei sich hatten, konnten sie dort nicht bleiben.
Schließlich wurden sie mit knapper Not von deutschen Soldaten zum Bahnhof Zerknall gebracht. In den Ecken des Bahnhofs lagen tote Zivilisten, darunter Bekannte von ihnen, die den Bomben- und Tieffliegerangriffen der Alliierten zum Opfer gefallen waren.
Von Zerknall aus konnte Helenes Familie auf die andere Seite des Rheins gelangen, wo sie bei einer Tante östlich von Köln unterzukommen hoffte. Die aber wies sie ab. Das sechs Monate alte Baby Helmut bekam Meningitis.
In Sachsen fanden die elf verzweifelten Menschen in einer Sägemühle einen Platz, wo sie bleiben konnten. Der kleine Helmut wurde in ein Krankenhaus gebracht, überlebte aber nicht.
Als sie endlich etwas zur Ruhe gekommen waren, besetzte die sowjetische Armee die Gegend, und die Palms lebten wieder in Angst. Besonders Helene und zwei gleichaltrige Mädchen mussten sich jede Nacht vor den sowjetischen Soldaten verstecken.
Nachdem sie ihre letzten Habseligkeiten verkauft hatten, konnten sie im Jahr darauf in die amerikanische Besatzungszone gelangen. Ihr Haus lag in Trümmern. Bis 1951 mussten Helene und ihre Familie in einer provisorischen Unterkunft aus verbranntem Holz und Trümmerteilen leben.