Jean-Baptiste Piron, 1896 geboren in Belgien, konnte als Militäroffizier zu Anfang des Zweiten Weltkriegs nach England fliehen. Er kehrte als Kommandant der 1. Belgischen Infanteriebrigade, auch »Brigade Piron« genannt, nach Belgien zurück und war maßgeblich an der Befreiung Belgiens und der Niederlande beteiligt.
Nach der Kapitulation Belgiens am 28. Mai 1940 wurde Hauptmann Jean-Baptiste Piron interniert. Er konnte jedoch fliehen und sich im April 1941 nach England retten. Dort schloss er sich im Januar 1942 der sich neu formierenden belgischen Armee an. Rund ein Jahr später berief ihn der exilierte belgische Premierminister Hubert Pierlot nach London, um ihn über die endgültigen Pläne zur Neuformierung der belgischen Bodenstreitkräfte zu informieren. Piron wurde zum Kommandanten und bald darauf zum Generalleutnant der 1. Belgischen Infanteriebrigade ernannt. Diese neue, im Januar 1943 geschaffene belgische Armee-Einheit, später auch als »Brigade Piron« bekannt, umfasste 2.500 Soldaten und wurde in Wales ausgebildet.
Im Frühjahr 1944 waren 2.200 Mann bereit für den Kampfeinsatz auf dem europäischen Festland. Am 8. August 1944 landeten sie in Arromanches an der Küste der Normandie und nahmen unter anderem an der Operation Paddle teil, mit der die deutschen Armeen an der Seine zu Fall gebracht werden sollten. Die Brigade rückte weiter nach Norden vor, und am 3. September 1944 überquerten Piron und seine Männer die französisch-belgische Grenze. Nur einen Tag später befreiten sie Brüssel; anschließend beteiligten sie sich an der Befreiung der Niederlande. Piron setzte seine militärische Laufbahn als Oberbefehlshaber der belgischen Besatzungstruppen in Deutschland fort. 1947 wurde er zum Generalleutnant der belgischen Armee ernannt, von 1951 bis 1957 war er Generalmajor und persönlicher Adjutant von König Baudouin.