Joachim Peiper aus Berlin trat 1933 als 18-Jähriger der SS bei und wurde kurz danach der Leibstandarte SS Adolf Hitler zugewiesen, einer Eliteeinheit fanatischer Soldaten unter dem Kommando von Sepp Dietrich. Ab Juli 1938 arbeitete Peiper direkt für Heinrich Himmler und wurde zum ersten Adjutanten des Reichsführer SS befördert.
Im Alter von 26 Jahren nahm der deutsche SS-Adjutant Joachim Peiper an der Operation Barbarossa teil, dem deutschen Überffall auf die Sowjetunion im Juni 1941. Kurze Zeit später wurde er zum Hauptsturmführer (Hauptmann) einer SS-Kampfeinheit ernannt. Von 1941 bis 1943 kommandierte er verschiedene Einheiten in der Sowjetunion, in Italien (wo er für ein Massaker an 22 Zivilisten verantwortlich war) und in der Ukraine. Die nationalsozialistische Presse feierte Peiper als großartigen Anführer, und Ende 1943 wurde er in den Rang eines Obersturmbannführers (Oberstleutnant) erhoben. Ab Dezember 1944 spielte Peiper eine bedeutende Rolle bei der so genannten Ardennenoffensive: Ihm fiel die Aufgabe zu, die Brücken über die Maas einzunehmen. Dafür wurde seinem Verband das beste Kriegsmaterial zur Verfügung gestellt, über das die nationalsozialistische Armee verfügte – den Tiger II. Dieser neue Panzer wog 70 Tonnen, hatte aber einen sehr hohen Treibstoffverbrauch. Peiper und seine Einheit waren verantwortlich für das Malmedy-Massaker, bei dem laut des späteren offiziellen Berichts 86 amerikanische Soldaten ums Leben kamen; bei einem weiteren Massaker seiner Truppen in Stavelot wurden 164 Zivilisten getötet. Peipers Verband ging letztlich bei seinem Vormarsch der Treibstoff aus, so dass die Einheit im Dorf La Gleize von amerikanischen Truppen eingeschlossen werden konnte. Daraufhin flohen er und seine Soldaten zu Fuß, wobei sie Hunderte von Fahrzeugen zurückließen. Nach Kriegsende wurde Peiper verschiedener Kriegsverbrechen für schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt, doch 1956 heimlich auf Bewährung entlassen. Er fand zunächst Arbeit in der Autoindustrie, zog aber später nach Frankreich, wo er als Übersetzer von Militärbüchern tätig war. 1976 erkannte ihn ein ehemaliges Mitglied der französischen Widerstandsbewegung und enthüllte in der Presse, wer Joachim Peiper wirklich war. Wenige Tage danach ging Peipers Haus in Flammen auf; in der Ruine fand man später seine Leiche.