Während des Angriffs der Deutschen auf die Westerplatte war Mieczysław Słaby für die Versorgung der Verwundeten zuständig. Trotz katastrophaler Bedingungen gelang es ihm, alle Verletzten bis zum Zeitpunkt der Kapitulation am Leben zu halten. Nach dem Krieg fiel Słaby der Verfolgung durch die Kommunisten zum Opfer und starb im Gefängnis.
Mieczysław Słaby wurde am 9. Dezember 1905 in Przemyśl geboren. Im Jahr 1933 schloss er sein Medizinstudium an der Jan-Kazimierz-Universität von Lwów ab. Am 4. August 1939 wurde er zum Waffendepot auf der Westerplatte abkommandiert.
Während des Angriffs im September 1939 zerstörten die Granaten der Deutschen fast die gesamte Ausrüstung der Krankenstation. Słaby sah sich gezwungen, zu improvisieren und die Wunden seiner Kameraden mit einfachsten Mittel zu versorgen. So operierte er zum Beispiel Leutnant Pająk ohne Narkose und fügte die verletzten Muskeln mit einer ganz normalen Nagelschere zusammen. Aber trotz der katastrophalen hygienischen Bedingungen in den Kellern der Kaserne überlebten alle Verwundeten bis zur Kapitulation.
Danach diente Hauptmann Słaby als Arzt im Kriegsgefangenenlager IA in Klein Dexen bei Königsberg (heute Kaliningrad Oblast). Er behandelte zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Nicht wenigen rettete er das Leben. Nach dem Krieg schloss sich Słaby den Grenztruppen an, wo er zum Major befördert wurde. Im Jahr 1947 wurde er verraten, verhaftet und aufgrund falscher Spionagevorwürfe im Montelupich-Gefängnis von Krakau festgehalten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde er dort gefoltert, erkrankte schwer und starb. Man bestattete ihn auf dem Militärfriedhof in der Prandoty-Straße in Krakau.
Słaby wurde posthum mit dem Silbernen Kreuz „Virtuti Militari“ geehrt.