Der sowjetische Generaloberst Nikolai Bersarin befehligte beim Angriff auf Berlin vom 16. April bis 2. Mai 1945 die 5. Stoßarmee. Als erster Stadtkommandant von Berlin unternahm er alles, um das Leben in der Stadt wieder in Gang zu bringen. Er starb am 16. Juni 1945 bei einem Motorradunfall.
Der sowjetische Generaloberst Nikolai Bersarin befehligte beim Angriff auf Berlin vom 16. April bis 2. Mai 1945 die 5. Stoßarmee. Zu seinen militärischen Verdiensten gehörte die Einnahme des Brückenkopfes an der Oder bei Küstrin (Kostrzyn) etwa 90 km östlich von Berlin. In Berlin waren seine Soldaten an den Kämpfen um Hitlers Neue Reichskanzlei, das Brandenburger Tor und den Reichstag beteiligt. Bersarin richtete sein Hauptquartier in einer ehemaligen Messe für Wehrmachtsoffiziere in Berlin-Karlshorst ein. Hier unterschrieb der deutsche Feldmarschall Wilhelm Keitel in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation.
Unmittelbar nachdem Marschall Georgi Schukow Bersarin am 24. April 1945, also noch während der Schlacht um Berlin, zum ersten Stadtkommandanten von Berlin ernannt hatte, begann er mit dem Aufbau der Militäradministration und der Schaffung deutscher Verwaltungsstrukturen. Er bemühte sich auch, das wirtschaftliche, politische und kulturelle Leben der schwer zerstörten Stadt wieder in Gang zu bringen.
Gleichzeitig versuchte Bersarin, die Gewaltwelle, die den Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Stadt begleitete, einzudämmen. Vielen Soldaten dürstete es nach Vergeltung, und viele deutsche Frauen wurden vergewaltigt. Unzählige von ihnen starben, darunter auch durch Selbstmord.
Nikolai Bersarin starb am 16. Juni 1945 auf dem Weg in das Hauptquartier des Stadtkommandanten bei einem Motorradunfall. Kurz vor seinem Ziel konnte er einem Lastwagenkonvoi nicht mehr rechtzeitig ausweichen und kollidierte mit einem Lkw. Er starb am Unfallort.