Er war Philosoph von Beruf und Panzersoldat aus Berufung. Die Soldaten liebten ihn, weil er für ihr Leben sorgte. Er gewann die Herzen der Holländer und Belgier, als er ihre Städte befreite, ohne sie zu zerstören.
Stanislaw Wladyslaw Maczek wurde 1892 in Szczerzec bei Lemberg (Lviv) geboren, als es den polnischen Staat noch nicht gab. Er hatte kroatische Wurzeln, fühlte sich aber als Teil der polnischen Gesellschaft. Während des Ersten Weltkrieges war er als Offizier an der italienischen Front. 1918 trat er in die Armee von Józef Pilsudski ein und kämpfte für die Unabhängigkeit Polens. „Selbständig, schnell und kühn in seinen Entscheidungen und deren Umsetzung”, so beschrieb ihn der Kommandant der Warschauer Militärakademie, General Serda-Teodorski.
Nach dem Militärstudium diente Maczek im östlichen Grenzgebiet. Im Herbst 1938 wurde er Befehlshaber der ersten motorisierten Einheit der polnischen Armee – der 10. Kavallerie-Brigade. In den ersten Kriegstagen gelang es der Einheit von Maczek, den deutschen Vormarsch zu bremsen. Doch nach der sowjetischen Invasion wurde ihr alsbald befohlen, Polen zu verlassen. Am 19. September gelangte seine Einheit nach Ungarn. Maczek begab sich mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Frankreich, wo er zum General befördert wurde. Kurz darauf wurde er mit dem Kommando der wieder aufgestellten 10. gepanzerten Kavallerie-Brigade betraut. Doch im Frühjahr 1940 wurde Frankreich besiegt und der General machte sich auf den Weg nach Großbritannien. 1941 übernahm er das Kommando über die 1. Polnische Panzerdivision. Im August 1944 landete Maczeks Division in Frankreich. In den folgenden Schlachten bewies er sein militärisches Talent und verlor keine einzige Schlacht. Nach dem Krieg kehrte er nicht in seine Heimat zurück, die nun von Kommunisten regiert wurde. Diese hatten ihm sogar die polnische Staatsbürgerschaft aberkannt. Bis ins späte Alter engagierte er sich in Veteranenverbänden. Er starb am 11. Dezember 1994 in Edinburgh. Gemäß seinem letzten Willen wurde seine Asche auf dem polnischen Soldatenfriedhof in Breda beigesetzt zusammen mit seinen soldaten.