- Point of Interest
- Promenade 38, 4511 RB Breskens, Pays-Bas
Seit die Alliierten im August 1944 von der Normandie aus nach Norden vorgerückt waren, hatten sich die deutschen Truppen auf dem Rückzug befunden. Nach der Besetzung Antwerpens am 4. September 1944 durch die britischen Streitkräfte sah sich die deutsche 15. Armee auf einen kleinen Küstenabschnitt zurückgedrängt. Der einzige Ausweg für die deutschen Truppen bestand in der Evakuierung von der niederländischen Stadt Breskens über die Schelde nach Walcheren.
Vor ihrem Rückzug aus Frankreich war die deutsche 15. Armee in der Nähe des Pas de Calais stationiert gewesen, da man ursprünglich dort mit einer alliierten Invasion gerechnet hatte. Inzwischen war die Armee ins Mündungsgebiet der Schelde zurückgedrängt worden, wo sie sich verschanzte, um die alliierten Streitkräfte daran zu hindern, den Hafen von Antwerpen zu nutzen. Die Schelde, die durch Antwerpen floss, musste unter allen Umständen in deutscher Hand bleiben, um zu verhindern, dass alliierte Schiffe den Hafen erreichten. Aus diesem Grund befahl Hitler General von Zangen, dem Kommandanten der 15. Armee, einen Brückenkopf am Südufer der Schelde zu halten und zugleich Truppen über den Fluss nach Walcheren zu bringen, um die Front im Süden der Niederlande zu verstärken.
Von Zangen sah sich dem Problem gegenüber, dass er seit der Besetzung Antwerpens durch die Alliierten vom Rest der deutschen Front abgeschnitten war. Die einzige Möglichkeit zur Verlagerung seiner Truppen nach Walcheren bestand darin, sie über die Schelde zu evakuieren. Diese Evakuierung begann am 8. September. Aufgrund der Luftangriffe der Alliierten konnten die Übersetzungen nur bei Nacht oder schlechtem Wetter stattfinden. Dennoch wurde die deutsche Evakuierung am 22. September abgeschlossen, nachdem über 86.000 Soldaten, 600 Artilleriegeschütze, 6.000 Fahrzeuge und 6.000 Pferde den Fluss überquert hatten.
Die Evakuierung der deutschen Truppen von Breskens nach Walcheren erinnerte an die Evakuierung der Alliierten aus Dünkirchen im Jahr 1940, bei der über 300.000 Soldaten über den Ärmelkanal transportiert wurden. Die Evakuierung von Breskens umfasste zwar eine geringere Anzahl von Truppen, war aber dennoch eine bemerkenswerte Leistung, zumal die Alliierten die unangefochtene Lufthoheit in der Region hielten. Den Deutschen gelang es, eine kleine Armee unter sehr widrigen Bedingungen zu retten.