- Friedhof
- 17 Rue du Cimetière Militaire, 67110 Niederbronn-les-Bains, France
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Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Niederbronn les Bains befinden sich die sterblichen Überreste von 15.809 Soldaten (vier pro Grabstein), die in der Endphase des 2. Weltkriegs in dieser Region gefallen sind. Die Ausstellung in der unweit vom Friedhof gelegenen Internationalen Begegnungsstätte Albert Schweitzer erzählt die Geschichte von zwölf der hier begrabenen Soldaten.
Die meisten der auf dem Friedhof in Niederbronn bestatteten Soldaten kamen beim „Unternehmen Nordwind“ ums Leben. Die Offensive wurde am Silvesterabend 1944 von Hitler eingeleitet und war ein verzweifelter Versuch, das Elsass zurückzuerobern. In Dörfern wie Wingen-sur-Moder, Reipertswiller, Philippsbourg in den nördlichen Vogesen, Hatten und Rittershoffen nördlich von Haguenau oder Herrlisheim im Brückenkopf nördlich von Straßburg kam es zu heftigen Gefechten.
Nach dem Krieg wurden Tausende von gefallenen deutschen Soldaten in über die gesamte Region verstreut liegenden Gräbern beigesetzt. 1961 wurden die Gefallenen auf den ehemaligen amerikanisch-deutschen Friedhof umgebettet, der auf einer Anhöhe oberhalb des strategisch wichtigen Passes durch Niederbronn ins Flachland liegt.
Auf dem Friedhof befinden sich auch 1.500 Gräber für nicht identifizierte Soldaten. In 2.200 Gräbern sind Angehörige der Waffen-SS bestattet, was allerdings auf den Grabsteinen nicht erwähnt wird. Auf dem Friedhof liegen Menschen aus 17 Nationalitäten begraben – ein klarer Hinweis darauf, dass die deutsche Armee in der Endphase des Krieges teilweise auf Arbeitskraft aus dem Ausland angewiesen war.
Die Gräber der im Juni 1940 verstorbenen Soldaten zeigen, dass die Festungsanlagen der Maginot-Linie doch einen Teil der deutschen Truppen aufgehalten haben. Auch Angehörige des Volkssturms, einer im Oktober 1944 gegründeten Milizeinheit, liegen auf dem Friedhof begraben, außerdem weibliche Krankenwagenfahrer, mehrere Zivilisten und deutsche Kriegsgefangene, die bei der Minenräumung nach dem Krieg ums Leben kamen.
Dieser Friedhof und der kleinere Friedhof in Bergheim bei Colmar werden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhalten, einer privaten Organisation, deren Ziel es ist, zum Frieden zu mahnen. Der Volksbund betreibt auch die an den Friedhof angeschlossene Internationale Begegnungsstätte Albert Schweitzer.