- Point of Interest
- Küstriner Straße 28A, Seelow, Allemagne
Am 16. April 1945 griffen sowjetische Truppen die deutsche Verteidigungslinie bei Seelow, etwa 70 Kilometer östlich von Berlin, an. Da Marschall Schukow die tatsächliche Höhe der Seelower Höhen unterschätzt hatte, mussten seine Offiziere Umgehungsmöglichkeiten finden, was zu chaotischen Gefechten im Oderbruch und an den Seelower Höhen führte.
Am 16. April 1945 um 3 Uhr morgens begann die 1. Weißrussische Front unter Marschall Georgi Schukow den Angriff auf die deutschen Stellungen. Die 9. Armee der Wehrmacht unter General Theodor Busse hatte im Oderbruch, etwa 90 Kilometer östlich von Berlin, ihre Stellungen bezogen. Da die Deutschen wenig Widerstand zu leisten schienen, befahl Schukow den Angriff – jedoch ohne großen Erfolg. Die in der Frontlinie aufgestellten 143 Flakscheinwerfer, die eigentlich den Feind blenden sollten, verwirrten eher die eigenen Soldaten. Zudem hatten sie das gegnerische Abwehrfeuer nicht in dieser Intensität erwartet. Früher als vorgesehen setzte Schukow zwei Panzerkorps in der Schlacht ein, was am Brückenkopf Küstrin (heute Kostrzyn), von wo sie gesichert wurden, zu Chaos führte. Den deutschen Truppen ihrerseits gelang es, mehrere feindliche Panzer zu vernichten.
Als dann die ersten sowjetischen Panzer die Seelower Höhen erreicht hatten und sie überwinden wollten, wurde schlagartig klar, dass Schukow deren tatsächliche Höhe unterschätzt hatte. An einigen Stellen war der Hang so steil, dass die Kommandeure nach Umwegen suchen mussten und dabei oft auf deutsche Verteidigungsstellungen stießen. So kam es im Oderbruch und an den Seelower Höhen zu erbitterten Gefechten, die bis zum 18. April andauerten. Direkt hinter Seelow bei Diedersdorf erreichten sowjetische Panzer die Reichsstraße 1, von wo aus sie in Richtung Müncheberg vorstießen. Am 19. April durchbrachen Schukows Truppen endlich die letzte Verteidigungslinie, um nunmehr nach Berlin vorzurücken. Auf beiden Seiten waren Zehntausende gefallene und verwundete Soldaten zu beklagen.