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Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Schöneweide befindet sich am historischen Ort des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers »GBI-Lager 75/76« – das einzige noch weitgehend erhaltene Lager seiner Art. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier über 3.000 Sammelunterkünfte für Zwangsarbeiter aus dem Großraum Berlin. Das Lager Schöneweide wurde Ende 1943 inmitten eines Wohngebiets errichtet. Über 400 italienische Zwangsarbeiter, darunter Militärinternierte sowie zivile Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern waren hier untergebracht. In den letzten Kriegsmonaten 1945 dienten darüber hinaus zwei Baracken als Unterkunft für weibliche KZ-Häftlinge, die bei der Batteriefabrik Pertrix arbeiten mussten.

Das Lager wurde am 23./24. April 1945 von der Roten Armee befreit. Bis September 1945 nutzte die Rote Armee einige Baracken als Papierlager für die Sowjetische Militäradministration. Später zog das Impfstoff-Institut der DDR in die sechs Baracken ein, die heute zum Dokumentationszentrum gehören. Die anderen Baracken werden bis heute von privaten Einrichtungen genutzt.

Im Sommer 2006 eröffnete das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, das inzwischen unter Denkmalschutz steht. Die Dauerausstellung präsentiert die Geschichte der Zwangsarbeit in NS-Deutschland als allgegenwärtiges Phänomen. Sie zeigt den Alltag der zur Arbeit verschleppten Männer, Frauen und Kinder – im Lager, bei der Arbeit, im Kontakt mit Deutschen. Sie veranschaulicht, wie sehr das Leben der Zwangsarbeiter von der rassistischen Hierarchie des NS-Regimes geprägt war.

Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

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