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Internationaler Platz Vogelsang

Der erste Bauabschnitt der Ordensburg Vogelsang wurde von 1934 bis 1936 auf einem bewaldeten Bergrücken über der Urfttalsperre realisiert. Der Komplex war als Schulungseinrichtung für junge NSDAP-Mitglieder konzipiert, und der Name Ordensburg wurde gemäß dem Bestreben der Partei- und Staatsführung gewählt, der deutschen Geschichte kraftvolle Symbole zu entnehmen und diese dann ideologisch umzudeuten. Der Komplex Vogelsang sollte als Symbol der Herrschaft von Staat und Partei über die Natur verstanden werden. Es wurde ein erheblicher Aufwand betrieben, um einen Reliefeffekt an der Bergflanke, wo er sich befindet, zu erreichen.

Der Komplex ist also keineswegs eine auf einer Bergspitze thronende mittelalterliche Burg, sondern ein moderner Zweckbau aus mit Naturstein verkleidetem Stahlbeton. Der Bergfried diente als Wasserturm. Die Schüler, die sich selbst stolz und arrogant als Junker bezeichneten, gehörten keinem Orden im Sinne einer mittelalterlichen Rittergemeinschaft an, sondern waren fanatische Anhänger des Systems.

Die Schulungen auf Vogelsang endeten, als die Wehrmacht am 1. September 1939 in Polen einmarschierte und sich die Schüler zum Kriegsdienst meldeten. Von 1946 bis 2005 war der Komplex das Zentrum eines anfangs britischen und später belgischen Truppenübungsplatzes.
Heute ist vogelsang ip ein internationaler Ort der aktiven Erinnerung, an dem neben der Vermittlung von Geschichtswissen über die Zeit der Nationalsozialisten Fragen, Botschaften und Überlegungen zu unserem derzeitigen gesellschaftlichen Lebens aufgegriffen werden. Die zentrale Frage ist: “Was hat Vogelsang mit mir zu tun?”

Internationaler Platz Vogelsang